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Unesco zeichnet das Bildungswerk Traunstein aus

UNESCO-Auszeichnung(c)Axel Effner (2)

Im Rahmen des UNESCO-Programms „Bildung für nachhaltige Entwicklung 2030“ ist das Katholische Kreisbildungswerk (KBW) Traunstein unter anderem für seinen Kurs „Klimafreundlich Leben“ von der deutschen UNESCO-Kommission und dem Bundesministerium für Bildung und Forschung ausgezeichnet worden. Der Preis wurde an 25 besonders erfolgreiche Bildungsprojekte verliehen.

Die Präsidentin der deutschen UNESCO-Kommission, Maria Böhmer, erklärte dazu: „Wenn wir die großen Herausforderungen unserer Zeit meistern wollen, brauchen wir Bildung, die Menschen zu nachhaltigem Handeln ermutigt. Wie das gelingen kann, zeigen uns die ausgezeichneten Organisationen auf besonders beeindruckende Art und Weise.“ Vom Bundesbildungsministerium wurde die besondere Rolle der Bildung für nachhaltige Entwicklung hervorgehoben, „um in Deutschland und der Welt ein möglichst weit verbreitetes Bewusstsein für den schonenden Umgang mit Ressourcen zu fördern“.

Entsprechend groß war die Freude bei KBW-Geschäftsführer Tobias Trübenbach und der KBW-Vorsitzenden Ursula Lay. Wie Trübenbach im Gespräch mit der Presse betonte, entstand das Konzept zu „Klimafreundlich Leben“ im Jahr 2020 und der erste Kurs startete im Frühjahr 2021. „Wir waren dabei auf der Suche nach einem Format, das nicht mehr nur über Nachhaltigkeit spricht, sondern etwas bewirkt und die Leute vom Reden ins Handeln bringt. Zugleich sollte es auch Spaß machen, deshalb hatte der erhobene Zeigefinger mit dem schlechten Gewissen dort keinen Platz.“

Das Prinzip des in Form eines Spiels bzw. einer Wette entwickelten Kurses ist so bestechend wie einfach. Die Teilnehmer:innen messen zu Beginn und am Ende des halbjährlichen Kurses mit sechs Treffen ihren persönlichen CO₂-Verbrauch. Angeleitet von den als Moderator:innen ausgebildeten Spieleleiter:innen und in Abstimmung mit den anderen Kursteilnehmer:innen entwickelt jede/r Mitstreiter:in persönliche Aktionen, was er/sie in seinem/ihrem Leben konkret umsetzen will, um den Ausstoß von Treibhausgasen zu vermindern. Die Bereiche betreffen dabei die Themen Mobilität, Ernährung, Wohnen und Konsum. Trübenbach: „Wir nutzen dabei im positiven Sinne die Gruppendynamik, um den inneren Schweinehund zu überwinden. Die Umsetzungsquote der Vorsätze liegt bei 90 Prozent.“

Ursula Lay hat den Kurs selbst mitgemacht und war ebenfalls überrascht über die Ergebnisse und den Einstellungswandel. „Wir haben uns als neues Auto einen geförderten Hybrid-Stromer zugelegt, zusammen mit einer Fotovoltaik-Anlage, deren Strom wir zum Betanken nutzen. Beim Wohnen haben wir die Raumtemperatur um ein Grad gesenkt. In puncto Konsum ging es darum, uns sehr viel stärker an regional erzeugten oder Bio-Lebensmittel auszurichten, auf neue Kleidung zu verzichten und auf Plastikfreiheit im Bad zu achten.“

Wie Lay betont, hat gerade der Gemeinschaftsgeist der Kursteilnehmer:innen, die unterschiedlichen Ideen und die Erfahrung, selbstwirksam etwas Positives für den Klimaschutz tun zu können, beflügelnd gewirkt. Zusätzlich motivierend wirkte die Tatsache, dass das KBW je nach Umsetzungsquote der Gruppe pro Kurs einen Beitrag an den Verein Klima-Kollekte überweist. Der kirchliche Kompensationsfonds fördert damit Maßnahmen zum CO₂-Ausgleich und zur Armutsbekämpfung in Entwicklungsländern. Seit 2011 wurden so durch Klima-Kollekte bereits 225.000 Tonnen CO₂ eingespart.